Hornhautverkrümmung

22.08.2022
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Anatomie

Die Hornhaut (lat. Cornea) ist der vordere transparente Bereich des Auges, welcher für eine gute Sehleistung von Bedeutung ist. Folglich kann eine sogenannte Hornhautverkrümmung (auch Astigmatismus) zu unscharfem Sehen führen. Nachfolgend erfahren Sie mehr zur Anatomie des Auges. Das Auge wird in eine innere, mittlere und äussere Augenhaut unterteilt, die jeweils spezifische Aufgaben besitzen.

Äussere Augenhaut: Diese besteht aus der Hornhaut (Cornea) und der Lederhaut (Sclera). Da die Hornhaut diejenige Schicht ist, welche der Umgebung am direktesten ausgesetzt ist, weist sie eine derbe, hornartige aber für das Licht trotzdem durchsichtige Konsistenz auf. Die Hornhaut ist ebenfalls für den grössten Teil der Brechkraft des Auges verantwortlich (ca. 43 Dioptrien bei einer Gesamtbrechkraft von 59 Dioptrien). Daher ist es wichtig, dass sie eine formstabile Erscheinung hat. Die Lederhaut hingegen ist undurchsichtig (weisslich) und bildet die Fortsetzung der Hornhaut in die Augenhöhle. Eine ihrer Aufgaben ist es, den Muskeln, die das Auge bewegen, einen festen Ansatzpunkt zu gewährleisten.

Mittlere Augenhaut: Zur mittleren Augenhaut zählen die Aderhaut (Choroidea), der Strahlenkörper (Corpus ciliare) und die Regenbogenhaut (Iris). Die Aderhaut hat die Aufgabe, Gefässe aus dem innern des Schädels nach aussen zu den Augenhäuten zu führen. Der Strahlenkörper ist unerlässlich für die Aufhängung der Linse und deren Formveränderbarkeit (sog. Akkomodation, Anpassung der Brechkraft). Ferner ist er verantwortlich für einen Teil der Kammerwasserpoduktion. Die Regenbogenhaut übernimmt die Funktion der Blende im Auge, indem sie den Lichteinfall reguliert.

Innere Augenhaut: Sie wird massgeblich durch die Netzhaut (Retina) definiert. Die Netzhaut bildet den eigentlichen Licht-wahrnehmenden Teil des Auges und leitet die Bildinformation über den Sehnerv ans Gehirn weiter.

Hornhautverkrümmung – was ist das?

Das Auge, sowie die Hornhaut gleichen in der Form normalerweise der einer sphärischen Kugel. Kommt es nun zu einer Verformung der Hornhaut, kann das Auge das eintreffende Licht nicht mehr zu einem einzigen Punkt auf der Netzhaut bündeln. Es entstehen sogenannte Brennlinien und nicht mehr ein einziger Brennpunkt. Dies führt dazu, dass die Betroffenen in der Nähe und/oder der Ferne unscharf sehen. Eine gewisse Hornhautverkrümmung kann physiologisch (also weitgehend normal) sein.

Ursachen für die Hornhautverkrümmung sind Wölbungsabweichungen der Hornhaut, seltener der Linse selber. Zudem können gewisse Hornhauterkrankungen wie der Keratokonus zu starken Astigmatismen führen. Diskutiert wird momentan eine erbliche Komponente, die aber noch nicht gesichert ist.

Unterschieden wird unter anderem der reguläre vom irregulären Astigmatismus, wobei irreguläre Astigmatismen häufig durch Vernarbungen der Hornhaut verursacht werden, was zu unregelmässigen Hornhautanomalien führt.

Wie wird die Hornhautverkrümmung diagnostiziert?

Bei einer ophthalmologischen Untersuchung wird heutzutage standardmässig bei erstmaligem Vorstellen die Fehlsichtigkeit der Augen mittels Autorefraktometer gemessen. Somit wird auch eine allfällig vorhandenen Hornhautverkrümmung bemerkt. Um die Krümmungsradien der Hornhaut exakt bestimmen zu können wird eine Topographie durchgeführt. Die Berechnung dieser Hornhautoberfläche erfolgt mit dem sogenannten Keratografen, welcher ebenfalls zur Anpassung von Kontaktlinsen verwendet wird.

Was tun bei Hornhautverkrümmung?

Die regelmässigen Hornhautverkrümmungen lassen sich mit Brillengläsern behandeln, da diese die Brennlinien wieder zu einem Brennpunkt vereinen können. Irreguläre Hornhautverkrümmungen hingegen weisen eine zu hohe Varietät an Unförmigkeiten auf, als dass man mit Brillengläsern korrigieren könnte. Hier muss man spezielle Linsenanfertigungen einsetzen, die exakt auf die Hornhaut angepasst sind. Sollte dies ebenfalls nicht funktionieren, z. B. bei einer Linsenunverträglichkeit, muss man auf die Hornhauttransplantation ausweichen. Dabei wird die unförmige Hornhaut durch eine Spenderhornhaut ersetzt, um einen ungestörten Lichteinfall zu garantieren.

Fazit

Gewisse Abweichungen von der Norm sind normal und müssen keinen Krankheitswert aufweisen. Übersteigt die Abweichung der Hornhaut aber ein gewisses Mass, kommt es zu Abbildungsfehlern auf der Netzhaut, welche durch die Betroffenen als unscharfes Sehen wahrgenommen werden. Sollte es sich um eine reguläre Verkrümmung handeln, kann der Augenarzt mit Hilfe von speziellen Brillengläser Abhilfe verschaffen. Bei irregulären Formen muss auf die Kontaktlinsenanfertigung ausgewichen werden, da die Unregelmässigkeit durch Brillengläser nicht mehr korrigiert werden kann.

Zögern Sie nicht, uns bei Fragen oder Verdacht auf Hornhautverkrümmung zu kontaktieren. Ihre Augenärzte Zürich – Zentrum Wallisellen geben Ihnen gerne weitere Auskünfte.