Netzhautablösung
22.08.2022Augenärzte Wallisellen
Rezeptoren für Farb- und Dämmerungssehen
Die Netzhaut des menschlichen Auges liegt im hintersten Bereich des menschlichen Auges und beinhaltet zwei Arten verschiedener Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen), welche das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen sowie das Sehen von Farben ermöglichen.
Davor liegt der sogenannte Glaskörper, welcher durch Fasern mit der Netzhaut verbunden ist.
Ablösung durch Zugkräfte oder Flüssigkeit
Verschiedene Ursachen können zuerst zu einem Riss und anschliessend zu einer teilweisen oder vollständigen Ablösung der Netzhaut führen. Zum einen kann ein schon vorbestehender Riss zu einer Ablösung führen. Ebenso wie Flüssigkeit, die sich unter der Netzhaut befindet, und diese durch das vermehrte Volumen abhebt. Zum anderen kann durch Zug der Fasern, die sich zwischen Glaskörper und Netzhaut befinden, eine Ablösung entstehen.
Die Ursachen im Überblick:
Riss oder Loch (rhegmatogen) – Vor der Netzhaut liegt der Glaskörper, der mit Fasern mit der Netzhaut verbunden ist. Bei z.B. Schrumpfung oder anderen altersbedingten Veränderungen des Glaskörpers ziehen die verbindenden Fasern vermehrt an der Netzhaut und können diese einreissen und in Folge ablösen. Auch hohe Kurzsichtigkeit kann ein Risikofaktor für eine Ablösung der Netzhaut sein. Bei dieser ist das Auge zu lang und kann so auch durch verstärkten Faserzug zu einer Netzhautablösung führen.
Zug (traktiv) – Diese Form der Netzhautablösung tritt durch die Schrumpfung von Membranen auf der Netzhaut auf, so v.a. bei einer Augenbeteiligung bei einem Diabetes mellitus oder durch chirurgische Eingriffen oder Verletzungen in der Vergangenheit.
Flüssigkeit (exsudativ) – Kommt es zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit unter der Netzhaut (durch Tumore oder Entzündungen), kann dies zu einer Ablösung der Netzhaut führen.
Blitze, Russregen, schwarzer Vorhang
Typische Beschwerden bei einem Netzhautriss sind das Auftreten eines Russregens sowie das Sehen von Lichtblitzen oder schwarzen, fliegenden Punkten, ähnliche wie Mücken (sogenannte „Mouches volantes“).
Löst sich die Netzhaut ab, kommt es zum Auftreten eines Schleiers oder schwarzen Vorhangs der meist von unten nach oben wandert.
Bei einer Netzhautablösung ist immer Eile geboten, da die Prognose abhängig ist von der Zeit, welche verstreicht bis die Netzhaut wieder angelegt wird. Beim Auftreten der genannten Symptome sollte daher umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden!
Diagnostik bei weiter Pupille und guter Einsicht ins Auge und auf die Netzhaut
Damit der Augenarzt auch die Netzhaut, also den hintersten Teil im Auge sehen und beurteilen kann, ist es notwendig die Pupillen weit zu tropfen, um eine möglichst grosse Öffnung und einen möglichst guten Blick auf den Augenhintergrund bzw. die Netzhaut zu erhalten. Unter Verwendung einer Lupe kann der Augenarzt während der Untersuchung mit der Spaltlampe die Netzhaut vergrössert betrachten und beurteilen, ob ein Riss, Loch oder eine Ablösung der Netzhaut vorliegt.
Anlegung der abgelösten oder eingerissenen Netzhaut mit Laser, Vereisung oder OP
Bei einer Ablösung der Netzhaut muss diese in einer Operation wieder angelegt werden. Ist die Netzhaut nicht ganz abgelöst, sondern besteht nur eine kleiner Riss oder Loch, so kann dies mit Laser oder durch eine sogenannte Kryotherapie (Vereisung) behandelt werden. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, den Glaskörper zu entfernen und diesen mit Gas oder Silikonöl zu ersetzen, um den Zug von Fasern zwischen dem Glaskörper und der Netzhaut zu verringern.
Regelmässige Kontrollen beim Augenarzt
Eine Netzhautablösung kann nicht vorgebeugt werden. Durch regelmässige augenärztliche Untersuchungen kann jedoch das Bestehen eines asymptomatischen Risses oder Lochs erkannt und behandelt werden. Diese Kontrolluntersuchung sind besonders bei Vorliegen einer starken Kurzsichtigkeit, nach einer chirurgischen Behandlung des Grauen Stars, bei immer wiederkehrenden Entzündungen oder der Häufung von Netzhautablösungen in der Familie (genetische Ursache) wichtig.
Fazit
Die Prognose einer Netzhautablösung hängt von seiner Ausdehnung und von der Zeit ab, die bis zum Therapiebeginn verstreicht. Daher ist es sehr wichtig bei den genannten Symptomen sofort einen Augenarzt aufzusuchen! Ein Netzhautloch oder -riss kann auch ohne Symptome bleiben und wird vom Betroffenen selbst oft nicht bemerkt – daher ist es wichtig, die Augen regelmässig durch einen Augenarzt untersuchen zu lassen. Insbesondere kurzsichtige Personen (starke Kurzsichtigkeit ist ein Risikofaktor) und Personen über 40 Jahren sollten einmal im Jahr ihre Augen kontrollieren lassen. Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen stehen Ihnen gerne zur Verfügung.